Sonntag, 20. April 2008

Das Kornkreis-Phänomen


Seit den 1970er Jahren treten besonders in England rund um alte Kultstätten der Kelten eigentümliche Formationen von in Mustern umgelegtem Getreide auf. Die Halme werden dabei nicht gebrochen und nicht geknickt. Irgendeine »Energie« sorgt dafür, daß sie sich an einem unteren, verdickten Wuchsknoten zur Seite neigen. Schon hier kann man nachgeahmte von echten Kornkreisen unterscheiden. Die Getreidehalme in echten Mustern wachsen übrigens weiter. Sensitive und spirituelle Menschen fühlen in den Kornkreisen oft eine vibrierende Energie.

Das umgelegte Getreide ist miteinander verwoben. Meist entstehen die Kreise bei Nacht. Zeugen wollen dabei ein Sirren und ungewähnliche Lichtspiele über den Feldern beobachtet haben. Im Laufe der Jahre entstehen immer komplexere Muster. Von anfänglichen Kreisen und Strichen ist das heute »Kornkreise« genannte Phänomen zu facettenreichen und äußert komplexen Formen gereift. Daß diese wunderschönen Piktogramme im Korn natürlich in keine wissenschaftliche Theorie passen, hat zu absurden Erklärungsversuchen geführt. So sollen sie von liebestollen Rehböcken, Windhosen oder Blitzen angelegt worden oder ganz einfach nur Schwindel sein.

Fundorte

Kornkreise treten überall auf der Welt auf, besonders gehäuft aber in England. Es gibt Berichte aus Afghanistan, Ägypten, Australien, Belgien, Brasilien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Holland, Italien, Japan, Kanada, Neuseeland, Puerto Rico, Rußland, Schweden, der Schweiz, Spanien, der Türkei, Ungarn, den USA und vielen anderen Ländern mehr. Und es gibt sie nicht erst seit heute, es gab sie schon immer. In prähistorischen Felsmalereien oder eingemeißelt in Stein fanden Kornkreise ihren Niederschlag, so zum Beispiel an keltischen Kraftorten zu finden. Die deutschen Einwanderer in den USA, die »Pennsylvanian Dutch«, nannten die übernatürlichen Muster im Getreide »Hexen Danz« (Hexentanz), weil sie sie für Spuren der zur Walpurgisnacht tanzenden Hexen hielten. Mit Kornkreismustern übersät ist der Opferstein von Ickfield Moor, Yorkshire England. (untere Bild)


Frühe Kornkreise

Anfangs waren sie Kreise eher schlicht, tatsächliche Kreise, Linien und Pfeile. Sie stellten vermutlich Sonnensysteme dar, sehr oft zeigten sie alte religiöse Symbole verschiedenster Kulturen. An gekreuzten Linien lasen manche Fachleute das keltische Ogham-Alphabet ab. Ägyptische Sonnenscheiben, sumerische Schlangen und Flügel, germanische und vor allem keltische Symbole überwogen. Dazu zählen auch die Sonnensymbole der Hopi-Indianer, die Kunst der Azteken, Inka und Maya. Schlichtheit war das Zeichen der frühen Kreise. Einfache Schönheit. Damals konnten Skeptiker noch mit dem Vorwurf der leichten Fälschbarkeit Erfolge erzielen und die Kreise als Schwindel verwerfen.

Heutige Kornkreise

Seit Mitte der 1990er Jahre nimmt die Komplexität und der Facettenreichtum in Kornkreisen zu. Schlicht nicht mehr fälschbare »Magnetfelder«, gigantische Fraktale von Ausmaßen bis zu 90 000 Quadratmetern und mehr, sowie mathematische und geometrische Rätsel sind alltäglich geworden. Wenn Kreisforscher glauben, es gäbe nichts mehr, was sie überraschen könnte, brauchen sie nur auf den nächsten Sommer warten.





Fraktalformen

Recht häufig konnte man seit den 1990er Jahren Kornkreise in Form von Fraktalen sehen. Das sind mathematische Formeln, die man mittels Computer graphisch darstellen kann. Beschrieben wurden sie im Rahmen der Chaostheorie zuerst vom Mathematiker Benoît Mandelbrot. Besonders häufig sind Julia-Fraktale, die im Korn oft gewaltige Formen annehmen können. Es ist praktisch ausgeschlossen, daß so etwas über Nacht (also im Zeitraum, wo Kornkreise entstehen) von Menschen angelegt worden sein könnte. Das Fraktale erzeugende Bewußtsein muß mit dem menschlichen im Verbindung stehen, um unser menschliches Wissen verblüffenderweise als Kornkreise wiedergeben zu können.

Heilige Orte

Das Vorkommen von Kornkreisen erstreckt sich besonders in England vornehmlich um bekannte Kraftorte der Kelten herum. An heiligen Plätzen wie den vielen Steinkreisen – am bekanntesten ist Stonehenge – und um die mysteriösen »Weißen Pferde«, die an den Hängen von Wiltshire zu sehen sind, bis hin zu mehr oder weniger erforschten Hügeln und Aufschüttungen aus längst vergangenen Zeiten. Überall da legen die unsichtbaren Besucher ihre Kunsterwerke im Getreide an. »Sie« haben offenbar ihre einstigen Gastgeber auf Erden nicht vergessen, wir »sie« schon, nicht zuletzt durch das Zeitalter des Materialismus und der Wissenschaften, das für Wunder keinen Platz hat. Hunderte Kreisforscher zelten in jedem Sommer an den bekannten keltischen »Landepunkten«, um die ersten zu sein, wenn neue Kreise auftauchen. Meist warten sie nicht umsonst, denn jedes Jahr tauchen die Formationen an gewissen Plätzen mit schöner Regelmäßigkeit auf.

Scharrbilder

Mit den weißen Pferden von Wiltshire als mystische Kultsymbole kann man wohl am besten noch die gigantischen Scharrbilder von Nazca in der peruanischen Wüste vergleichen. Wer sie warum angelegt hat, ist bis heute ein vollkommenes Rätsel. Erst 1930 wurden die in die Wüste gegrabenen Bilder entdeckt, als man erstmals mit Flugzeugen über diesen Teil der Welt flog. Es gibt etwa 70 Darstellungen von Tieren und Pflanzen, darunter einen Affen, einen Kolibri, eine Ameise und einen 300 Meter langen Pelikan. Besonders witzig ist ein behelmter Astronaut. Außerdem gibt es noch 900 verschiedene geometrische Figuren, von denen man annimmt, daß sie astronomischen Zwecken dienten. Entstanden sein sollen sie vor etwa 2500 Jahren.

Fälschungen

Ein gefundenes Fressen für die Presse war die abenteuerliche Münchhausengeschichte der beiden Rentner Doug Bower und David Chorley (»Doug & Dave«), die sie Reportern der englischen Gazette »Today« erzählten. Angeblich waren sie für alle Kornkreise in England verantwortlich. Mit Stricken, Brettern und Drahtkonstruktionen zogen sie jeden Sommer los, um nächtens Kornkreise zu fabrizieren. Mittlerweile hat sich auch der größte Kornkreisskeptiker von Doug & Dave distanziert, die für ihre erfundene »Story« von Journalisten reichlich bezahlt worden waren. Aber auch heute finden sich jedes Jahr zahlreiche Studenten und Künstler auf englischen Kornfeldern ein, um phantasievolle Kunstformationen anzulegen, die aber selten so perfekt wie echte sind. Bekannt sind die Kornkreisschöpfer von Circlemakers

Wie kann man echte von falschen Kornkreisen unterscheiden? Bei Fälschungen ist die Ackerkrume zertreten, man findet Löcher für Stangen und Werkzeug zum Plattdrücken des Getreides, Fußabdrücke überall, die Kornkreise sind unexakt oder »zu exakt«. Richtige Kreise haben eine deutlich erkennbare Spiralform der Wirbel, verschiedene miteinander verwobene und verflochtene Kornlagen, die Halme sind gebogen – niemals gebrochen – und sie wachsen weiter, die Kreisränder sind sauber geschnitten, die Ähren haben deformierte Samen und Ähren, die Halmknoten sind vergrößert und »aufgepufft«, Sensitive können Wünschelruteneffekte spüren, die Radioaktivität kann im Kreis anomal sein, mit einem Audiorekorder soll man am Boden einiger Kreise elektromagnetische Geräusche aufzeichnen können.

Botschaften aus dem All

Gewöhnlich tauchen Kornkreisformationen an alten heiligen Stätten der Kelten auf, wie an den Steinkreisen, an Kulthügeln oder an den weißen Pferden. 1999 und 2000 fand man jedoch auch Kornkreise nahe des Chilbolton-Radioteleskops in Wherwell, Hampshire (England). Und 2001 geschah genau dort eine Sensation. Es tauchten zwei phantastische Bilder im Korn auf. Das eine zeigte eine Art »Marsgesicht«, wie es aus der »alternativen Mars-Forschung« bekannt ist, und das zweite Bild war eine nahezu identische Wiedergabe des Signals, das am 16. November 1974 vom Arecibo-Radioteleskop auf Puerto Rico als Botschaft an Außerirdische ins All geschickt worden war. Gewisse Änderungen in der Arecibo-Botschaft deuten darauf hin, daß »die Außerirdischen« jetzt geantwortet haben. Kornkreis-Fachleute sind der Ansicht, daß die beiden sehr komplexen Darstellungen nicht gefälscht sind.





Als Hinweis auf eine echte Antwort von »Außerirdischen« könnten folgende Veränderungen am Kornkreis-Piktogramm (2001) gelten, wenn man es mit dem Original von Arecibo (1974) vergleicht: Perfekt in die binäre Sequenz kodiert erscheint als ein weiteres vorherrschendes Element auf Erden die Atomnummer 14 = Silizium. Auffällig ist weiterhin auf der linken Seite ein zusätzlich eingefügter DNS-Strang. Weniger auffallend ist die Änderung der Nukleotiden. Diese signifikanten Abwandlungen betreffen das Äußere des Menschen und würden ihn »Alien«-ähnlich aussehen lassen. Eine weitere Änderung betrifft die Erdpopulation und die kodierte Größe des Menschen. Letztere ist nun binär 1000 oder 8. Das mit dem Kode der Wasserstoff-Wellenlänge multipliziert (in der man die originale Arecibo-Botschaft kodiert hatte) ergibt 8 x 12,6 = 100,8 cm, was die oft beschriebene Größe der »kleinen Grauen« genau trifft.



Die nächste Änderung ist die Tabelle des Sonnensystems. Im Arecibo-Original ist die Erde als einzig bewohnter Planet hervorgehoben. Jetzt ist es auch der vierte (Mars) und fünfte Planet (Jupiter). Der Fünfte wird sogar mit zusätzlichen Pixeln herausgestellt, was auf einen bewohnten Asteroidengürtel oder auf Raumschiffe im dortigen Umkreis deuten könnte. Ganz unten ist im Feld des originalen Arecibo-Teleskops der Kornkreis vom Jahr zuvor (2000) abgebildet und die Größe des Radioteleskops stimmt nicht mehr.

Der in die originale Funkbotschaft gemalte Mensch ist im Kornkreis durch ein humanoides Wesen mit großem Kopf und großen Augen ersetzt, das an den in der UFO-Literatur berühmten »kleinen grauen Außerirdischen« erinnert. Dazu paßt der geänderte Kode für die Körpergröße. Wenn man die manipulierte Erdpopulation dekodiert, kommt man auf 21,3 Milliarden. Bedeutet das nun die gegenwärtig reale Erdbevölkerung, »ihre« Heimatwelt-Bevölkerung oder die Bevölkerung aller intelligenten Wesen in unserem Sonnensystem zusammen? Glaubt man manchen Forschern, so leben Millionen ETs versteckt, nicht als Außerirdische erkennbar oder unsichtbar unter uns. Der zusätzliche DNS-Strang im Kornkreis und die geänderten Nukleotiden deuten auf eine andere Erbsubstanz bei »ihnen« hin als unsere ist. Möglicherweise eine Mutation der unsrigen.

Das SETI-Projekt, welches die Originalbotschaft 1974 abschickte, hält den Kornkreis in einer offiziellen Verlautbarung übrigens für Unsinn, weil »echte Außerirdische bessere Wege der Kommunikation fänden«. Die Antwort von »ET« ist jedenfalls bei weniger fehlgebildeten Menschen durchaus verstanden worden.


Im Sommer 2002 tauchte eine weitere spektakuläre Formation in einem Getreidefeld nicht weit vom oben erwähnten Radioteleskop auf. Es ist eine 75 x 110 m große Zeichnung eines »typischen Außerirdischen«. Der Grey hält eine in ASCII spiralförmig bitcodierte Scheibe in der Hand, auf der zu lesen ist:

Hütet Euch vor den Überbringern der FALSCHEN GESCHENKE & ihren GEBROCHENEN VERSPRECHEN. Viel SCHMERZ, aber immer noch Zeit. GLAUBT. Es gibt GUTES da draußen. Wir stellen uns der IRREFÜHRUNG entgegen. Kanal WIRD GESCHLOSSEN

Schöpfer der Kornkreise

Wer legt solche faszinierenden Bilder in Kornfeldern an? Ausschließen kann man Menschen. Fälschungen durch Witzbolde sind für erfahrene, ernsthafte Forscher recht leicht und schnell zu enttarnen. Einige bedenkenswerte Theorien betreffen das Bewußtsein der Erde, das sich über Kornkreise äußern könnte. Andere sprechen von morphogenetischen Energien, intelligenten Feldern, die mit dem Menschen in Kontakt treten möchten. Weitere meinen, daß Außerirdische in Raumschiffen oder von fremden Planeten aus oder mehrdimensionale und für uns unsichtbare Wesen um uns herum die Kornkreise als Mittel zur Kommunikation nutzen. Nur wir wären zu unentwickelt, die Botschaften zu lesen. Einige von uns sind es sicher nicht.


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